Einsatzbericht Banjhakateri Familie Dr.Gebhardt 02/2019

 

 

 

Nach unserer Ankunft in Kathmandu verbrachten wir dort zwei Tage mit touristischen Programm, bevor uns ein Fahrer der Organisation Nepal Help im Hotel abholte, um uns zu unserem Einsatzort Banjhahateri (BKT) zu bringen.

 

Die auf zwei Tage angesetzte Fahrt schafften wir wegen der „guten Straßenverhältnisse“ in nur 14 Stunden. BKT liegt ca. 450 Km westlich von Kathmandu im sehr abgelegen Hochland auf ca. 2000 Metern. Unsere Fahrt verlief über schmale aber asphaltierte Straßen mit viel chaotischem Verkehr, der eigenen Regeln folgt, über die Orte Bharatpur, Butwal und Sandhikharka. Bevor es von dort noch ca. 2 – 3 Stunden über unbefestigte sehr schmale Bergwege bis nach BKT ging.

 

Nach einem sehr freundlichen Empfang des lokalen Teams bestehend aus einem Medical Assistant, drei Health Assitants, zwei Hebammen, einem Landwirt und einem Koch genossen wir das erste Abendessen Dal Bhat (Reis mit Bohnensuppe), was uns 14 Tage in verschiedenen Variationen begleitete.

 

Unseren ersten Arbeitstag starteten wir mit einem Frühstück um 8 Uhr mit herrlichem Ausblick auf die umliegenden Berge und Täler, bevor um 10 Uhr die ersten Patienten ankamen. Die Ankunft der deutschen Zahnärzte wurde über das lokale Radio sowie Facebook und Telefon angekündigt. Das zahnärztliche Equipment vor Ort war überraschend gut sodass wir die notwendigen Behandlungen gut durchführen konnten. Zur Unterstützung begleitete uns eine Zahnarzthelferin aus Kathmandu, die uns die Einarbeitung vor Ort stark erleichterte und zur Kommunikation mit der Bevölkerung unentbehrlich war. Die zahnärztliche Versorgung hier in Nepal bezog sich hauptsächlich auf Extraktionen von Zähnen und Wurzelresten sowie einige Füllungen und Versiegelungen.

 

Die hiesige Landbevölkerung hatte vor der Gründung des Health Centers keine Möglichkeit für zahnärztliche und ärztliche Versorgung, da es keinerlei staatliches Gesundheitswesen gibt und die weiten Entfernungen wegen fehlender Verkehrsinfrastruktur nicht bewältigt werden können.

 

Insgesamt bestehen aus der Sicht eines Europäers in Nepal äußerst erschwerte Lebensbedingungen angefangen von der Kälte wobei in keinem Haus in Nepal eine Heizung existiert, Elektrizität ist in ländlichen Regionen noch im Aufbau, und harte landwirtschaftlich wir zumeist von Hand und überwiegend von Frauen bewältigt.

 

Neben den akuten Behandlungen war ein weiterer wichtiger Teil die Untersuchungen der Schüler auf Behandlungsnotwendigkeit und Aufklärung über die richtige Mundhygiene.

 

Die weiter entfernten Schulen wurden mit einer Wanderung von bis zu zweieinhalb Stunden erreicht.

 

Das Madhane Community Health Centre (MCHC) wurde auf Initiative eines Bremer Arztes 2011 gebaut und ist mit einem größeren Gebäude seit 2015 in Betrieb. Fest angestellt sind für hiesige Verhältnisse gut ausgebildete medizinische Assistenten und Hebammen, die durch regelmäßige Besuche von Allgemeinmedizinern und Fachärzten aus überwiegend Deutschland und Österreich weitergebildet werden.

 

Für die zahnärztliche Ausstattung im MCHC ist der Verein DESOCA e.V. verantwortlich.

 

(Familie Dr. Gebhardt aus Heppenheim)