Einsatzbericht Zahnarzt Dieter Kramer/Köln im Februar 2020 in Banjhakateri

 

Banjhakateri, Brepal e.V. und Desoca e.V. liegen mir sehr am Herzen. Ich war nun zwei Mal dort und werde auf jeden Fall wieder dorthin zurückkehren. Ein intensiver Platz dort oben. Mit wunderbaren Menschen und vielen Möglichkeiten meine zahnärztliche Arbeit umzusetzen. Sie merken: ich bin mit voller Begeisterung Zahnarzt!
Das sollte man auch sein, wenn man die durchaus anstrengende Reise dorthin unternehmen möchte.

Das erste Mal, zusammen mit Dr. Christine Gutknecht, waren wir zu einer sehr angenehmen Zeit dort, was das Wetter angeht. Die Temperaturen waren warm und sommerlich, es war Oktober (2018).
Die Einsatzzeit war sehr effektiv und Christine und ich konnten viel behandeln. Dort oben in Banjhakateri macht es Sinn zu zweit im zahnärztlichen Einsatz zu sein. Eine/r im Healthpost (Gesundheitsstation) und die/der andere/r in den Schulen etc.

Wer Natur und Ruhe liebt, ist dort genau richtig. Liebenswerte Menschen und ein Hinduismus der sanften Art. Freundschaften wurden geschlossen.

Dieses Jahr, Mitte Februar, war ich bis zum 08.03.20 in Nepal. Vor Ort war von der fernen Coronavirus-Pandemie nur die Rede, aber man hielt es für weit weg. Dr. Klaus Eckert (Brepal e.V.) sagte so schön: Welcher Corona-infizierte Chinese soll sich hierhin verirren und hier spazieren gehen? (Heute weiß ich, es sind die rückkehrenden Hilfsarbeiter aus Indien, die an diesen entlegenen Ort Corona bringen).
Aus der Distanz zum Rest der Welt war aber sehr schnell klar, dass es sich um ein schwerwiegendes Problem handeln wird…
In Banjhakateri hatten wir damit zu dieser Zeit noch nichts zu tun. Dafür umso mehr mit Patienten, und ich habe tatsächlich 1760 Zähne extrahiert in der Zeit, daneben Füllungen gelegt, mehrere Weisheitszähne operiert und andere Kleinigkeiten wie Zahnreinigungen und Mundschleimhautbehandlungen durchgeführt. Morgens begann der Behandlungstag meist um 8:30 Uhr und endete an einigen Tagen erst um 18:00 Uhr.
Das alles bei Temperaturen um null Grad an manchen Tagen. Nur mit Mütze auf und mehreren Lagen Softshell am Körper machbar. An den sonnigen Tagen lagen die Temperaturen tagsüber auch mal bei 20 Grad. Nachts im Expeditionsschlafsack und Wärmflasche und mehreren Lagen Skiunterwäsche, war alles halb so schlimm.
Obwohl ich dieses Jahr alleine als Zahnarzt dort war, war der Einsatz trotzdem sehr effektiv. Alle nepalesischen Hilfskräfte haben die Arbeit mit maximalem Eifer unterstützt.
Die letzten zwei Wochen vor Ort war außer mir kein externer Arzt zu Gast, ich also alleine mit den nepalesischen Mitstreitern. Auch das war eine wunderbare Erfahrung und hat mir neue Einblicke in deren Kultur und Lebensumstände ermöglicht.
Sie merken, ich bin ganz euphorisch und werde sicherlich auch weiterhin engagiert für diesen Einsatzort und die Arbeit von Desoca e.V. und Brepal e.V. bleiben.

Zur Auslage in meiner Praxis habe ich, wie nach jedem Hilfseinsatz in Nepal, auch für 2018 ein dieses Mal richtig dickes Fotobuch erstellt. Meine Patienten fiebern jedem neuen Buch entgegen.
Gerade an diesem Wochenende habe ich Fotos zusammengestellt für ein Fotobuch über den Einsatz im Februar/März 2020.

Ansonsten rühre ich die Werbetrommel, indem ich ein kleines nepalesisches Kochbuch kreiert habe, was munter Absatz findet. Mit dem Erlös daraus werden Brepal e.V. und Desoca e.V. unterstützt.
Im Februar 2019 hatte man mich zu einem Vortrag nach St. Moritz geladen. Auch das war sehr gelungen und hat neue Freunde und Spenden für die Vereinsarbeit und ich sage jetzt mal unsere Arbeit gebracht.

 

Liebe Grüße und Namaste

(Zahnarzt Dieter Kramer, 14.06.2020)