2014:

  • Vereinsgründung DESOCA e.V. mit Eintragung ins Vereinsregister Osnabrück

 

 

  • Dentalcamp II: Im Sept. 2014 haben sich Wiebke Behrens und Anna-Lena Hillebrecht in Kathmandu in einem Dentaldepot getroffen und mit Spendengeldern von DESOCA e.V. eine erste zahnmedizinische Grundausrüstung (Grundbestecke, Extraktionsinstrumente, Anästhesie, Desinfektion, Handschuhe etc.) für den Verein vor Ort eingekauft. Die Kosten hierfür betragen nur einen Abschlag von dem Preis, den man in Deutschland dafür bezahlen würde und sind nun in Kathmandu für zukünftige Einsätze gelagert. Mit dieser Ausrüstung, dem eigenen Gepäck und einer großen Reisetasche voller Zahnbürsten und Mundhygieneartikel, welche sie in Deutschland von Dentalfirmen zuvor gespendet bekamen, sind die beiden dann 12 Stunden mit dem Bus in die abgelegene Region Sarlahi, kurz vor der indischen Grenze, gefahren. In Sarlahi werden seit über 10 Jahren 4 Schulen von Menschen aus der Grafschaft Bentheim durch Spendengelder finanziert. Ca. 1500 Kinder können dadurch zur Schule gehen, die sonst Analphabeten blieben. Neben der Schulbildung sind auch die Gesundheitsverhältnisse in dieser besonders unterentwickelten Region katastrophal. Einen Zahnarzt haben die meisten Menschen noch nie gesehen. In der Hauptstadt der Region gibt es einen „Dentisten“, die Arbeit hat er von seinem Vater gelernt. Eine Behandlung können sich nur Wenige leisten.

In Sarlahi haben Wiebke Behrens und Anna-Lena Hillebrecht für die Zeit ihres Einsatzes bei einer hinduistischen Familie gewohnt und sind täglich auf Motorrädern mitgenommen worden zu zwei Schulen in Padarhia, ca. 20km von der Hauptstadt Malangwa entfernt - ihrem Arbeitsort für 7 Tage. Fließendes Wasser gibt es im Ort nicht, Strom nur für ein paar Stunden am Tag - wenn man Glück hat.

Um sich einen Überblick über den Mundgesundheitszustand der Region verschaffen zu können, haben Wiebke und Anna nach einem Ampelsystem dokumentiert: Die Farbe Grün wurde notiert bei gesunden Gebisszuständen, Gelb bei behandlungsbedürfigen, aber schmerzfreien Kindern, die mit Füllungen versorgt werden müssten, und die Farbe Rot wurde notiert bei Patienten mit Zahnschmerzen, stark entzündeten oder zerstörten Zähnen sowie Doppeltanlagen oder persistierenden Milchzähnen. Die Behandlung beschränkte sich nur auf Zahnextraktionen. Um Füllungen zu legen braucht der Verein nicht nur eine mobile Einheit ("mobiler Bohrer"), sondern ebenso eine einfache Absauganlage und vorallem eines: Strom. Und den gibt es in diesen Regionen selten. Für die Zukunft muss also ebenso ein Generator zur Stromerzeugung angeschafft werden, um befriedigende zahnmedizinische Behandlungen durchführen zu können.

In beiden Schulen haben die zwei Zahnärztinnen in einem Klassenzimmer notdürftig ein Behandlungszimmer eingerichtet. Mit Stirnlampe, Dolmetscher und viel Ausdauer haben sie auf diese Weise 600 Schüler/innen untersucht und behandelt. Ebenso wurden die Schüler/innen aufgeklärt über die Auswirkungen von Süßigkeiten, die langsam aber sicher auch in den abgelegensten Dörfer Einzug erhalten, über Zahnpflege un die Entstehung von Karies. Jeder untersuchte Schüler konnte am Ende stolz mit einer (oftmals ersten) eigenen Zahnbürste nach Hause gehen.

2012:

Dentalcamp I: Nach ihrem erfolgreichen Einsatz in Trishuli im Jahr 2008 haben sich Dr. Elke van Engelen und ihr Ehemann Huib van Engelen im Sept./Okt. 2012 wieder aufgemacht nach Nepal für einen zahnmedizinischen Hilfseinsatz.

Zwei Wochen lang haben sie in zwei Schulen in der Region Sarlahi zahnmedizinische Grundbehandlungen und Aufklärung durchgeführt. Auch dieses Mal bestand mehr als die Hälfte ihres Reisegepäcks aus Zahnbürsten, zahnärztlichen Instrumenten, Materialien und einem Zahnputzmodell, welches sich als besonders nützliches Arbeitsgerät erweisen sollte!

Das gleich am Ankunftstag suchten Elke und Huib bis spät in die Nacht die Apotheken und Depots der Stadt auf, um Schmerzmittel, Desinfektionsmittel und Antibiotika zu kaufen. Schon am nächsten Morgen saßen sie  mit einem genauso erwartungsvollen jungen, einheimischen Kollegen im übervoll bepackten Jeep ins stundenlang entfernte Sarlahi. Auch Elke und Huib waren getroffen von der Armut die ihnen hier entgegenschlug...Moskitonetze, Taschenlampen und Ventilatoren (zu Strom-Zeiten nutzbar) waren eine Grundausrüstung – sauberes Wasser gab es nur in Trinkflaschen…

Ihren Einsatzort Padarhia erreichten sie nach ca. einer Stunde Fahrt mit dem gemieteten Jeep. Auf dem Dorfplatz wurde ein Generator für Elke und Huib in Gang gesetzt - erstmalig hatten sie Strom - für den Sterilisator unentbehrlich. Die Wasserpumpe auf dem Schulhof funktionierte auch.
Bei feucht heißem Klima erwarteten uns auf dem Platz vor der dreiräumigen Schule mehrere hundert Menschen, die die nächsten Tage ihre Arbeit ganz neugierig verfolgten.

 

Viele der Kinder, schulweise auf den aufgereihten Holzbänken versammelt, bekamen ihre erste Zahnbürste. Erst etwas zögernd, schließlich mit viel Begeisterung, erlernten sie das Zähneputzen.

Auf zwei mobilen Klappstühlen und oft einem dritten Holzstuhl arbeiteten Elke und Huib bis zum Einbruch der Dunkelheit. Knapp 1300 Menschen, Schüler und schließlich auch ihre Lehrer, haben sie in den nächsten Tagen behandelt. Nass geschwitzt und erschöpft vielen sie abends in ihre Betten.

 

Aber trotz dieser erlebten Strapazen wusste das Ehepaar schnell: Nepal braucht Hilfe, und wir wollen auch in Zukunft dazu beitragen!